Alkohol
In Deutschland ist Alkohol legal und gesellschaftlich anerkannt. Der Zugang zu alkoholischen Getränken ist leicht und obwohl der Konsum ein hohes Suchtpotenzial birgt, gilt Alkohol als Genussmittel.
Pro Jahr trinkt jede:r Deutsche durchschnittlich ca. 130 Liter an alkoholischen Getränken.
Alkohol gehört zu den beruhigenden Rauschmitteln. Es ist ein Zellgift, welches bereits beim ersten Schluck wirkt und die Körperfunktionen so beeinflusst, dass die Organe und Nervenzellen geschädigt werden können. Da es wasser- und fettlöslich ist, kann es nahezu gänzlich vom Körper des Menschen aufgenommen und verarbeitet werden.
Die Wirkung des Alkohols hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab: Neben der Menge, dem Alkoholgehalt des Getränkes und dem Mageninhalt, zählt u.a. das Geschlecht als Einflussfaktor. Auch die Tagesform der Person in Hinblick ihrer körperlichen und seelischen Verfassung hat einen entscheidenden Einfluss auf das Konsumerleben.
Wird regelmäßig Alkohol konsumiert, so findet eine Gewöhnung des Körpers daran statt und eine Toleranzentwicklung erfolgt. Um denselben Rausch herbeizuführen und das Belohnungssystem zu aktivieren, benötigt es eine immer höhere Dosis. Ein Rückschluss vom Rauscherleben zur Höhe der Blutalkoholkonzentration, welche in Promille gemessen wird, ist daher oft trügerisch.
Rund 1,77 Millionen Menschen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren sind in Deutschland alkoholabhängig.
Da der Konsum von Alkohol eine hohe gesellschaftliche Anerkennung genießt, fallen die ersten Anzeichen einer Suchtentwicklung zunächst kaum auf. Oftmals wird erst darüber gesprochen und Hilfe gesucht, wenn bereits die ersten Schäden nicht mehr zu verleugnen sind, also das Trinken bereits zu körperlichen, psychischen und/oder psychosozialen Folgeschäden (z.B. Aggression, Einsamkeit, negativ veränderte Beziehungen) geführt hat.